Sechs Tore, rauf und runter, Latte, Pfosten, Lupfer, Dramen

Saisoneröffnung ist wie Weihnachten. Man weiß nie was man kriegt und wie man die Winterpause überstanden hat. Schön, wenn sich die Turbinen dann beim Start in gut geöltem Zustand präsentieren können

Als sich die Turbinisten am Montagabend die Stollenschuhe schnürten, um in das letzte Ligaspiel vor der dreiwöchigen Osterpause zu starten, taten sie dies mit einem guten Bauchgefühl. Der erste Dreier war im Sack. Jetzt galt es den Schwung mitzunehmen gegen eine etablierte Erstligamannschaft. Das Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung mit sechs Punkten gut in die Saison gestartet, versprach einen spannenden Battle im Pennefeld-Dome.

 

 

 

Die Landwirte überraschten uns zunächst mit einem irren Anfangstempo, drängten uns in die eigene Hälfte und legten durch eine Kombination über Außen schnell das 1:0 vor. Zeit wach zu werden. Den Wecker packte dann Mutlinho aus. An diesen geht dann auch der Oscar für den brasilianischsten Moment des Spiels: Mit einem Copacabana-Lupfer über die gegnerische Abwehr auf Wladi, der dann zunächst den Torwart außer Gefecht ballert, um dann im Nachschuss  trocken zum 1:1 zu vollstrecken.

 

 

 

Zu diesem Zeitpunkt durchaus noch etwas unerwartet, zeigte der Treffer Wirkung. Die Ökotrophologen wirkten sichtlich überrascht. Das hatten Sie nicht auf dem Speiseplan. Der Ausgleichstreffer war dann zugleich das Signal für unsere stärkste Phase im gesamten Spiel. Welle auf Welle rollte die geölte Angriffsturbine und schnürte die Landjugend hinten ein. Nur Zählbares sprang für die Tulpenfelder dabei unverständlicher Weise nicht heraus.

 

 

 

Mit einem Unentschieden ging es zum obligatorischen Seitenwechsel. Die Melkmänner berappelten sich dann in der zweiten Halbzeit und es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie mit vielen Chancen. Die rochierenden Angreifer stellten uns dabei mit schnellen Dribblings vor einige Herausforderungen. Nach einem Freistoß zog der gegnerische Stürmer in die Mitte und zirkelte den Ball in die untere Ecke. Das war bitter, aber wir kämpften uns zurück ins Spiel.

 

 

 

Lulzim, der sich mehr und mehr durch die Strafräume der Kleinfeldliga ballert, wie Bruce Willis auf dem Nakatomi Platz, war es dann, der die Landwirte erneut vom Trecker schoss. Nach einem geschmeidigen Pass vom aufgeweckten Axel von der linken Seite, nahm Jim aus der zweiten Reihe Maß und drosch den Flegel in den Aluwinkel zum verdienten 2:2.

 

 

 

Und der Auftritt von Wladi: Mit einem so gefühlvollen Pass über das halbe Spielfeld, das der jetzt als Weltkulturerbe direkt neben die Statue von Ibrahimovic vor dem Stade de France als Dauerleihgabe ausgestellt wird. Als Zielkoordinaten war Dimitri eingegeben, der die Vorlage trocken zum 3:2 veredelte. Spiel gedreht, leider geil. Leider aber nicht das letzte Tor. Denn auch BALE konnte was vorm Tor. In Robbenmanier in die Mitte gezogen glich der gegnerische Dribbelstar von der Strafraumgrenze zum 3:3 aus.

 

 

 

Dramatik pur also in der Schlussphase. Es folgten noch weiter Chancen hüben wie drüben. Schliesslich in der letzten Minute eine Ecke für die Landwirte. Von uns abgefangen und ein schneller Konter, Pass auf Mutlu, der Torwart kann den Schuss gerade noch mit einer hohen Bogenlampe entschärfen. Selbige nimmt Marcus dann einfach mal volley aus der zweiten Reihe ... an die Latte! Ende, Schlusspfiff und vorbei. Was beide Mannschaften gestern im abendlichen Pennefeld-Dome ablieferten war beste Unterhaltung. Es blieb bei einem leistungsgerechten, hochklassigen Unentschieden.  Man of the Battle Wladi mit einer unglaublichen Laufleistung, dem  Anschlusstreffer und einer Wahnsinnsvorlage zum zwischenzeitlichen 3:2.

 

 

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